Alpakafakten
Alpakas sind ruhige, intelligente und sehr neugierige Tiere. Man muß schon aufpassen, wenn ein Alpaka einen mit seinen großen Augen anschaut, damit man nicht unheilbar vom Alpakavirus infiziert wird.
Geschichte der Alpakas
Alpakas sowie auch Lamas gehören zu den Neuweltkameliden. Sie stammen ursprünglich aus den Anden in Südamerika und leben dort in großen Herden in Höhen von bis zu 5000 m. Die meisten Alpakas leben in Peru, Bolivien und Chile.Das Alpaka ist mit dem Lama und Guanako verwandt. Nach neuesten Erkenntnissen wurde es aber von dem wild lebenden und nun fast ausgerotteten Vicunja gezüchtet. Bereits vor 5 -6000 Jahren setzte die Domestikation der Alpakas und auch der Lamas ein.Im Inkareich züchtete man das Alpaka für seine feine Wolle, auch „Gold der Inkas“ genannt. Die Alpakazucht hatte ihren Höhepunkt schon im 12. und 13. Jahrhundert. Das Lama hingegen wurde als Lastentier gebraucht, und war ausgezeichnet geeignet die steilen Andenpässe zu passieren.
Im 15. Jh. als die Spanier auf Eroberungsfeldzug waren, schlachteten sie fast alle Alpakas ab. Sie wollten keine Konkurenten für ihre mitgebrachten Schafe und Rinder haben. Einige wenige Alpakas überlebten und flüchteten mit den Inkas ins unwirtliche Hochland der Anden. Von diesen wenigen Überlebenden stammen alle heutigen Alpakas ab. Das ist auch mit ein Grund für ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen.
Lebensweise
Im Spanischen spricht man von einer Hembra( Stute), einem Macho (Hengst) und einem Cria (Fohlen).
- Alpakas sind ausgesprochene Herdentiere und fühlen sich nur in einer Gruppe Ihresgleichen wohl.
- Sie haben eine Lebenserwartung von 20- 25 Jahren.
- Ein ausgewachsenes Tier wiegt zwischen 50-80 kg. Damit sind sie auch kleiner als die Lamas.
- Sie haben eine gespaltene Oberlippe, welche gut zum Abrupfen von Gräsern und Blättern geeignet ist.
- Sie sind Paarhufer mit zwei Nägeln welche regelmäßig geschnitten werden müssen. Durch ihre weichen Schwielen sind Alpakas unerhört schonsam gegenüber der Vegetation.
- Alpakas sind keine echten Wiederkäuer, (echte Wiederkäuer haben vier voneinander getrennte Mägen ) da sie nur einen großen, dreigeteilten Magen haben. Die einzelnen Magensektionen sind nicht voneinander getrennt und haben unterschiedliche Funktionen. Wichtig ist richtig gutes Rauhfutter, welches dann durch Mikroorganismen und Bakterien zu Nahrung und Energie umgewandelt werden kann.
- Ein Alpaka hat Zähne im Unterkiefer und eine Kauplatte im Oberkiefer.
- Die Milchzähne verlieren sie im Alter von 2-3 Jahren.
- Die Hengste bekommen zwischen dem 3-4 Lebensjahr ihre Kampfzähne. Ein Zahn auf jeder Seite im Unterkiefer und 2 Zähne auf jeder Seite im Oberkiefer. Im Kampf mit anderen Hengsten können das gefährliche Waffen sein.
Alpakas haben auch Backenzähne im Ober- und Unterkiefer.
Natürlich können Alpakas auch spucken. Das tun sie aber nur selten, und wenn dann nur in Streßsituationen oder Streitigkeiten untereinander. Ein Alpaka, welches spuckt holt die Reste vom Magen und fühlt sich dabei sehr unwohl.
Paarung und Trächtigkeit
- Es gibt keine bestimmte Paarungszeit. Die Ovolation ( Eisprung ) wird erst durch den Deckakt ausgelöst.
- Die Tragzeit eines Alpakas beträgt zwischen 320 und 380 Tage. Danach bringt die Stute meist nur ein Jungtier (Cria) zur Welt.
- Das Fohlen wird 6- 8 Monate gesäugt. Zwischen 12 und 24 Monaten wird ein Alpaka geschlechtsreif.
Alpakahaltung
Alpakas werden hauptsächlich als Wollproduzenten, zur Zucht, als „Rasenmäher“ oder einfach nur als Hobbytier gehalten. Durch ihr sensibles, freundliches Wesen sind sie auch sehr gut für die tiergestützte Therapie, besonders bei psychisch bedingten Problemen geeignet.
Neben frischen Gräsern und Blättern sollten Alpakas Heu und immer frisches Wasser zur Verfügung haben. Die hier notwendigen Mineralien und Vitamine bekommen sie in Form von Pellets. Im Winterhalbjahr brauchen sie extra A-Vitamine wegen dem Lichtmangel in Europa. Es wird auch empfohlen einmal im Jahr gegen Chlostridien und Tetanus zu impfen.
- Alpakas gibt es in 22 Basisfarben und ca. 250 Farbnyancen von reinweiß- beige, braun, schwarz, verschiedene Grauabstufungen und auch mehrfarbige Tiere werden immer beliebter.
- Man spricht von der Alpakafaser, welche sehr weich und warm ist. Außerdem enthält sie fast kein Lanolin (Fett) und ist dadurch verträglicher für viele Menschen die sonst allergisch gegen Schafwolle reagieren.
Huacaya- und Surialpakas
Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya- und das Surialpaka. 90% aller Alpakas sind Huacayas.
Das Huacyaalpaka hat eine sehr feine, dichte und gekräuselte Faser (das Crimp). Es muß jedes Jahr im Frühjahr von seiner Wolle befreit werden. Das Surialpaka dagegen hat lange, glänzende und gelockte Strähnen (Rastalocken), welche gerade am Tier herunterhängen. Ein Suri wird jedes oder jedes zweite Jahr geschoren.